Kollektivvertrag einzelhandel handel

Managementstrategien, Organisationsstrukturen und Arbeitspraktiken im Einzelhandel werden immer komplexer und differenzierter. Dasselbe gilt für die Arbeitsbeziehungen, in denen traditionelle Fragen in Tarifverhandlungen wie Lohn, Arbeitszeit und Arbeitsbedingungen unterschiedlicher behandelt werden. In vielen europäischen Ländern werden die Ladenöffnungszeiten auf politischer Ebene, aber auch zwischen Sozialpartnern, Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu einem Streitthema, das intensive Verhandlungen über «atypische» Arbeitszeiten, deren Grenzen und angemessene Bezahlung sowie die Nutzung von Teilzeitverträgen beinhaltet. Der sehr hohe Frauenanteil im Einzelhandel führt auch zu neuen Themen in den Tarifverhandlungen, die sich auf die Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsplatz beziehen, und insbesondere auf Forderungen nach gleichem Lohn für gleichwertige Arbeit. Auch die Debatte über atypische Arbeitszeiten und Teilzeitarbeit steht in gewissem Maße im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Diskriminierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Schließlich ändern sich auch die Arbeitsbeziehungen aufgrund von Umstrukturierungen und neuen Managementstrategien im großen Einzelhandel, während die Berichterstattung über Tarifverhandlungen und die Rolle von Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretern in kleinen Verkaufsstellen immer unsicherer werden. Der Widerstand großer multinationaler Einzelhändler gegen den sozialen Dialog ist auch in einigen anderen Ländern mit einem starken System von Tarifverhandlungen ein klarer Trend. In Belgien gab es in jüngster Zeit große Spannungen in der französischen Carrefour-Gruppe und anderen großen Einzelhändlern wegen des angeblichen Mangels an sozialem Dialog und einer Verschlechterung der Beschäftigungsbedingungen (BE0202307F und BE0201323N). Darüber hinaus sorgt die Frage der Gewerkschaftsvertretung in kleinen Unternehmen und Franchise-Einzelhändlern seit mehreren Jahren für Spannungen, und Franchise-Unternehmen im Einzelhandel wie AD Delhaize, Super GB Partner, Brico, Gamma und Intermarché sind die Ziele von Gewerkschaftsaktionen. In Dänemark hat die Einzelhandelsgewerkschaft HK ernste Probleme mit einigen großen multinationalen Einzelhändlern im Ausland hinsichtlich ihrer Teilnahme an Tarifverhandlungen, während es in Österreich in letzter Zeit Konflikte über Fälle gegeben hat, in denen einige Einzelhändler (angeblich mit fragwürdigen Mitteln in einigen Fällen) Versuche ihrer Belegschaft, einen Betriebsrat einzurichten, abgelehnt haben.

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